Der Emscher-Umbau
Ein Fluss im Wandel
Im Jahr 1992 hat das mutige Vorhaben begonnen, einem biologisch toten Fluss inmitten des größten Ballungsraums Deutschlands neues Leben einzuhauchen. Die Emschergenossenschaft hat in einem Zeitraum von 30 Jahren rund 5,5 Milliarden Euro in das Generationenprojekt investiert. Der Umbau eines ganzen Flusssystems war eine planerische und technische Herausforderung, die auch im europäischen Maßstab ihresgleichen sucht. Auf über 80 Kilometern Länge kehrt mitten im größten Ballungsraum Europas ein Fluss zurück, der lange Zeit in weiten Teilen als offener Abwasserlauf existierte. Der Emscher-Umbau ist eines der größten Infrastrukturprojekte Europas – und eine Aufgabe mit ungewöhnlichen Dimensionen – sowohl technisch als auch finanziell. Entstanden sind unter anderem 430 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen und vier Großkläranlagen, die heute zu den modernsten des Landes zählen. Die Artenvielfalt an der Emscher hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten durch den Emscher-Umbau bereits verdreifacht. Die einstige Köttelbecke ist seit Jahresende 2021 endgültig Geschichte, die neue Emscher eröffnet neue Chancen für blau-grünes Leben inmitten einer der spannendsten Regionen des Landes!
Die Abwasserfreiheit ist erreicht, die Emscher-Geschichte aber noch lange nicht fertig geschrieben: Mit dem neuen Kapitel beginnt die Emschergenossenschaft gemeinsam mit ihren Mitgliedern und Partner*innen gerade erst. Nun geht es in die Phase der naturnahen Umgestaltung: Die Betonsohlschalen werden entfernt, die Böschungen flacher und vielseitiger gestaltet. Dort, wo der Platz es zulässt, erhalten die einst technisch begradigten Flüsse wieder einen kurvenreicheren Verlauf. Das Leben kehrt an die Emscher zurück, die sauberen Gewässer werden den Menschen zurückgegeben.
Weitere Information finden Sie unter www.eglv.de