Claudia Schmacke: Erscheinen – Verschwinden (2013)

An der Mündung des Afferder Bachs erscheint in Intervallen eine sprudelnde Fontäne, dessen Wasser in einem überdimensionalen Abfluss verschwindet. Dieser verweist auf den unterirdisch verlaufenden Abwasserkanal, der die Renaturierung des Gewässers möglich machte. Die Arbeit spielt mit der Ambivalenz zwischen der technischen Struktur am Gewässer und einem Naturschauspiel und regt zum Nachdenken über das Verhältnis beider Bereiche an, die in Schmackes „Erscheinen und Verschwinden“ in einen neuen Kontext gesetzt werden.

Danuta Karsten: Stufen zur Körne (2010)

Subtil fügen sich die 12 Stufen in den Uferbereich der Körne, verteilen sich in der grünen Landschaft und schaffen einen Ort der Ruhe, der zum Verweilen und Betrachten des Gewässers einlädt. Die aus Holz bestehenden Plattformen, die die Künstlerin Danuta Karsten konzipiert hat, können zum Sitzen, Liegen oder als Tisch genutzt werden und ermöglichen uns, das Gewässer und die umgebende Natur unmittelbar zu erleben. Die Künstlerin hat einen Aufenthaltsort geschaffen, der Menschen einen Zugang zur Natur bietet.

Diemut Schilling: Hogarth’s Dream (2010)

Was ist Schönheit? Zeigt sich das Schöne in der Natur oder in der idealen, von Menschenhand geschaffenen Form? Der englische Maler William Hogarth (1697-1764) ging dieser Frage nach und sah in der Wellenlinie, in ihrem harmonischen und dynamischen Schwung, einen Ausdruck des Schönen. Die Künstlerin Diemut Schilling bezieht sich in ihrer Arbeit, die auf dem Deich zum Ausruhen einlädt, auf Hogarths Konzept. In dem Kontrast zwischen der gewundenen Holzskulptur, die an die Anmut des einstigen natürlichen Flussverlaufs erinnert, und der hier zweckbegradigten Seseke klingt die aktuelle Frage nach der Verhältnismäßigkeit unserer massiven Eingriffe in die Natur an.

Thomas Stricker: Landschaft im Fluss (2010)

Die ökologische Verbesserung von industriell verseuchten Gewässern ist ein künstlicher Prozess, der von Menschen gestaltet wird. Aber wie sah die Natur vor der Industrialisierung aus? Mit dieser Frage setzt sich Thomas Stricker in seiner Arbeit „Landschaft im Fluss“ auseinander, die mitten in der Seseke installiert wurde. Auf drei künstlich angelegten Inseln wurden Sumpfzypressen und Schachtelhalm gesetzt und damit uralte Pflanzenarten gepflanzt, die bereits vor Millionen Jahren in Deutschland vorzufinden waren. Stricker führt diese hier zusammen und präsentiert uns eine künstlich gestaltete Landschaft, die sich im Laufe der Jahre aufgrund des Fließverhaltens der Seseke mit der umgebenden Natur verbunden hat.

Susanne Lorenz: Line of Beauty – das fünfte Klärwerk (2010)

Im 18. Jahrhundert schlängelte sich die Seseke durch eine dünn besiedelte und überwiegend landwirtschaftlich geprägte Landschaft. Susanne Lorenz‘ „Line of Beauty – das fünfte Klärwerk“ zeichnet den historischen Verlauf des Flusses nach, indem die im Grund befestigten Hölzer und der an dieser Stelle geschwungen verlaufende Radweg die früheren Mäander wiederholen. Gemeinsam mit einem Biologen hat die Künstlerin das Segment zusätzlich mit Wasserpflanzen befüllen lassen, die reinigend wirken und das Flusswasser klären. Der Titel des Werks spielt auf William Hogarths (1697-1764) kunsttheoretische Auseinandersetzung mit dem Schönheitsideal an. Der englische Maler sah in der Schlangenlinie, mit ihrer geschwungenen und dynamischen Form, eine Manifestation der Schönheit. Mäandernde und nicht begradigte Flüsse verkörpern dieses Ideal, auch die naturnah gestaltete Seseke.

Christian Hasucha: JETZT und der Fluss (2010)

Christian Hasuchas monumentale Skulptur „JETZT und der Fluss“ reflektiert die Wahrnehmung des flüchtigen Augenblicks und den Wandel. Blickt man durch die massiven Steingabionen, aus denen das Luftwort „JETZT“ ausgespart wurde, sieht man, wie die Seseke durch die Landschaft fließt und die Zeit vergeht. Alles ist im Fluss, auch die Landschaft selbst. Die Anfang des 20. Jahrhunderts begradigte Seseke wurde bis in die achtziger Jahre als offener Abwasserlauf genutzt und wurde durch die Renaturierung wieder in ein naturnahes Gewässer verwandelt, an dem sich wieder Tiere und Pflanzen ansiedeln können.

Winter/Hoerbelt: Pixelröhre (2010)

Wo einst ein Schmutzwasserlauf die Landschaft prägte, treffen sich heute die naturnah gestaltete Seseke und die Körne. Das Abwasser fließt seit dem Umbau des Flusses und des Baches unterirdisch und ist für den Menschen nicht mehr wahrnehmbar. Oberirdisch erinnert die Röhre an das unter der Erde verlaufende Kanalsystem. „Pixelröhre“ der Künstler Winter/ Hoerbelt macht den Umbau der Seseke vom Abwasserkanal zum Fluss und das Zusammenspiel von Mensch, Natur und Kunst anschaulich, das der renaturierte Fluss ermöglicht. Das Werk führt uns ein Landschaftsbild vor Augen, an dem wir teilhaben: In der gerasterten Edelstahl-Oberfläche werden die Umgebung und der Betrachter wieder zusammengeführt und miteinander verbunden.

Folke Köbberling + Martin Kaltwasser: Here comes the rain again (2013)

In ihrem Werk „Here comes the rain again“ beleuchten Folke Köbberling und Martin Kaltwasser den Wandel der Wohnkultur, indem sie drei aus Beton und Stahl gefertigte Häusermodelle verschiedener Baustile im Maßstab 1:10 am Ufer der renaturierten Seseke zusammenführen. Ein Meisterhaus von Walter Gropius, das für ein serielles Bauen steht, wird dem Farnsworth House, einem Landhaus von Mies van der Rohe, gegenübergestellt. Das dritte Modell des Ensembles stellt ein Einfamilienhaus dar, wie man es aus unserer heutigen Zeit kennt. Wohnhäuser haben sich architektonisch im Laufe des 20. Jahrhunderts immer wieder verändert und mit ihnen unser Wohnen – das wird in dem Werk „Here comes the rain again“ anschaulich gemacht.

Bogomir Ecker: Abnehmende Aussicht (2010)

Fünf dicht beieinanderstehende Straßenlaternen sind an der Rexe, einem Bach, der in Bönen in die Seseke fließt, installiert. Sie beleuchten das Gewässer jedoch nicht, sondern scheinen dieses zu beobachten: An den Laternen sind Überwachungskameras montiert. Die Gehäuse der Kameras sind jedoch leer – es wird nichts gefilmt. Für die Ausstellung im Jahr 2010 hat Bogomir Ecker in der Nähe zusätzlich eine reale Überwachungskamera aufgestellt und das Geschehen vor Ort festgehalten. Ecker hat die Sequenzen mit Bildern aus anderen Kontexten kombiniert und im Netz veröffentlicht. Entstanden ist eine Videoarbeit, in der Reales mit Fiktivem verbunden und damit eine neue Wirklichkeit konstruiert wurde.

Dietrich Worbs: „Die Römer“

Dietrich Worbs Römer bestehen aus Eichenholz und ragen 4 Meter in die Höhe. Hinter einer Palisade hervorschauend, blicken sie in die Landschaft, die sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt hat, und stellen somit eine Verbindung zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart her. Die Skulpturen befinden sich in der Nähe des 56 Hektar großen Römerlagers, das 11 bis 8 v. Chr. auf dem heutigen Gebiet von Bergkamen-Oberaden errichtet wurde.

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Wolfgang Kerak: „Freier Lauf“

Die Steinskulptur „Freier Lauf“ besteht aus Kalk-Sandstein und reflektiert den Eingriff des Menschen in Naturräume: Während die Rauheit der unbehandelten Ränder auf die unberührte Natur verweist, reflektiert die gerade, feingeschliffene Mittelachse die durch den Menschen geformte Landschaft, die jedoch wieder entfesselt werden kann. Dies symbolisiert der mäandernde Edelstahlstreifen, der die Mittelachse durchzieht und für den renaturierten Kuhbach steht.

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Peter Wiesemann: „Bergkamen und der Kuhbach“

„Bergkamen und der Kuhbach“ erinnert an die Gestalt der im Rahmen des Baus der Abwasserkanäle verwendeten Schachthälse. Diese aus Beton bestehenden Kontrollschächte schaffen eine Verbindung zwischen der oberirdischen Landschaft und dem unterirdisch verlaufenden Abwasserkanal. Peter Wiesemann hat am oberen Ende des Bauelements die Stadtkulisse von Bergkamen eingefräst, wie beispielsweise einen Zechenturm, Häuser, Bäume sowie ein Kraftwerk, und damit die Abwassertechnik und stadttypische Elemente zusammengeführt.

Gisela Schmidt: Wasser, Erde, Luft

Mit „Wasser, Erde, Luft“ schuf die Künstlerin Gisela Schmidt eine Installation, die auf den unterirdisch verlaufenden Abwasserkanal verweist, der parallel zum Kuhbach verläuft. Zusammen mit drei Schulklassen hat Gisela Schmidt den Rohren ein buntes Aussehen verpasst, indem sie diese mit Motiven aus dem Wasser, der Erde und der Luft bemalte.

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Apolonija Šušteršič: PLAY_LAND in Oberhausen (2013)

„PLAY_LAND“ hat die Künstlerin Apolonjia Šušteršič zusammen mit den Bochumer Architekten Banz + Riecks und der Landschaftsarchitektin Christine Wolf realisiert. Aufgrund des Emscher-Umbaus in Oberhausen-Holten musste ein bestehender Jugendtreff an einen anderen Standort verlegt werden. Es entstand ein Areal, zu dem auch ein Spielplatzgelände und ein Skatepool gehören. Der Jugendtreff wurde in mehreren Workshops zusammen mit den Kindern und Jugendlichen aus der Nachbarschaft geplant. Wichtig war den Anwohnern, dass der neue Standort naturnah wirkt, und so schmiegt sich „PLAY_LAND“ an einen grünen Hügel, der den Menschen vor Ort Spiel und Erholung bietet.

Leitung Kunstprojekt
Apolonija Sustersic, Ljubljana/Amsterdam
Architektur: Elke Banz, Dietmar Riecks, Banz+Riecks Dipl.-Ing. Architekten BDA, Bochum
Landschaftsarchitektur: Christine Wolf, wbp Landschaftsarchitekten GmbH, Essen

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Tobias Rehberger: SLINKY SPRINGS TO FAME in Oberhausen (2010)

Leicht und verspielt windet sich die Brückenskulptur „Slinky springs to Fame“ (2010) von Tobias Rehberger über den Rhein-Herne-Kanal im Oberhausener Kaisergarten. Die spiralähnliche, schwingende Konstruktion besteht aus 496 Aluminiumbögen und bereichert mit ihrer ungewöhnlichen Form die Parkanlage. Man kann auf der Brücke nicht nur wunderbar hüpfen. Nachts sind die Ringe beleuchtet und erzeugen ein buntes Lichtspiel auf dem Wasser.

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Inges Idee: ZAUBERLEHRLING in Oberhausen (2013/2019)

Auf einer Wiese in der Nähe von Haus Ripshorst in Oberhausen tanzt ein Strommast aus der Reihe. „Zauberlehring“ der Künstlergruppe Inges Idee (2013/2019) scheint sich schwungvoll durch die Landschaft zu bewegen und erinnert an den gerufenen Geist aus Goethes gleichnamigen Gedicht, der sich dem Gehorsam des Lehrlings entzieht. Mit einer Gesamthöhe von 35 Metern ist „Zauberlehrling“ bereits von Weitem zu sehen.

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Mischa Kuball und Lawrence Weiner: CATCH AS CATCH CAN in Bottrop (2010)

Auch nachts ist der BernePark ein spannender Ort: Die Klärbecken der ehemaligen Kläranlange wurden von Mischa Kuball mit je einem Lichtring aus LED-Bändern versehen, die rhythmisch entlang der Beckenränder verlaufen. Kuballs Lichtinstallation ist auf Lawrence Weiners Arbeit „Catch as catch can“ bezogen, die sich auf dem Dach des Maschinenhauses befindet. Das Gitternetz mit der Aufschrift ähnelt Werbetafeln aus den fünfziger Jahren und erinnert damit an die Entstehungszeit des Maschinenhauses.

Mischa Kuball und Lawrence Weiner: CATCH AS CATCH CAN in Bottrop, Agnes Sawer, EGLV

Piet Oudolf und Gross.Max: THEATER DER PFLANZEN in Bottrop (2010)

In einem der Klärbecken der ehemaligen Kläranlange in Bottrop Ebel haben Piet Oudolf und Gross.Max einen idyllischen Staudengarten angelegt und haben damit einen Ort der Ruhe und Erholung geschaffen, der zum Verweilen einlädt.

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Andreas Strauss: das_parkhotel in Bottrop (2010)

Ein außergewöhnliches Kunsterlebnis bietet das_parkhotel (2010) von Andreas Strauss im BernePark Bottrop: Fünf Kanalrohre wurden zu einer Übernachtungsmöglichkeit umfunktioniert, die von Mai bis September gebucht werden kann.

Andreas Strauss: das_parkhotel in Bottrop, Gabi Lyko/EGLV

Kunst im BernePark Bottrop

Die einst von der Emschergenossenschaft in Bottrop Ebel betriebene mechanische Kläranlage, wurde im Jahr 1997 stillgelegt und im Rahmen der Emscherkunst 2010 zu einem Kultur- und Freizeitort mit Garten, Kunst und Übernachtungsmöglichkeiten umfunktioniert. Fünf Künstler – Andreas Strauss, Piet Oudolf und Gross Max, Mischa Kuball und Lawrence Wiener – haben an der Umgestaltung der Anlage mitgewirkt und Interventionen geschaffen, die nicht nur die Geschichte und Architektur des Klärwerks und die Transformation des nördlichen Ruhrgebiets auf vielfältige Weise reflektierten. Aus der stillgelegten Kläranlage haben sie eine kleine Idylle im urbanen Raum gemacht.

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Rita McBride: CARBON OBELISK in Essen (2010)

An einer Wegkreuzung nördlich der Emscher an der Schurenbachhalde steht der fast 14 Meter hoher Obelisk von Rita McBride, der für die Emscherkunst 2010 entstand. Obelisken sind gewöhnlich an repräsentativen Plätzen vorzufinden. Hier steht die Skulptur an einem unscheinbaren Ort umgeben von Bäumen und Sträuchern, jedoch in direktem Bezug zu Raimund Kummers „Schwelle“ (1987) am Emscher-Radweg und Richard Serras „Bramme“ (1998) auf der Schurenbachhalde. Der Obelisk ist mit einer Karbonschicht überzogen und steht somit in einem engen Verhältnis zu seinem Standort – dem Ruhrgebiet als Zentrum des Kohleabbaus in Deutschland.

Rita McBride: CARBON OBELISK in Essen, Roman Mensing/EGLV

Olaf Nicolai und Douglas Gordon & Mogwai: MONUMENT FOR A FORGOTTEN FUTURE in Gelsenkirchen (2010)

In Gelsenkirchen gibt es einen singenden Berg. Versteckt auf der „Wilden Insel“ in Gelsenkirchen-Horst befindet sich die Arbeit „Monument for a forgotten future“ (2010) von Olaf Nicolai und Douglas Gordon, bei der es sich um eine aus Beton gegossene Nachbildung einer Granitfelsformation aus dem US-amerikanischen Joshua Tree National Park in Kalifornien handelt. Das Besondere an diesem Werk: Im Frühling und Sommer erklingt aus dem Felsen eine Melodie, die die Band Mogwai eigens für die Skulptur komponiert hat.

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Silke Wagner: GLÜCKAUF. BERGARBEITERPROTESTE IM RUHRGEBIET in Herne (2010)

Nahe des Stadthafens Recklinghausen befindet sich eine ehemalige Kläranlage der Emschergenossenschaft, für deren Außenhülle die Künstlerin Silke Wagner im Rahmen der Emscherkunst 2010 ein monumentales Mosaik entworfen hat. „Glückauf. Bergarbeiterproteste im Ruhrgebiet“ thematisiert die Geschichte des Bergbaus vom ersten Massenstreik im Jahr 1889 bis zur politischen Entscheidung, den Steinkohlebau nicht mehr zu subventionieren.

Silke Wagner: GLÜCKAUF. BERGARBEITERPROTESTE IM RUHRGEBIET in Herne, Kirsten Neumann/EGLV

Bogomir Ecker: REEMRENREH (KAUM GESANG) in Herne (2016)

Am „Herner Meer“ fällt schnell die als „Käsestange“ bezeichnete Skulptur ins Auge, die in der Mole zwischen der Schleuse und dem Yachthafen am Rhein-Herne-Kanal in die Höhe ragt. Bogomir Eckers 23 Meter hohe Arbeit „reemrenreh (kaum Gesang)“ besteht aus drei Teilen: zwei unterschiedlich hohen Türmen, die sich aus ungleichmäßig übereinandergestapelten Hohlkörpern zusammensetzen, und einer Laterne, die das Kunstwerk nachts beleuchtet. Hier am Vorhafen der Schleuse wirkt die Skulptur wie ein Fremdkörper, gleichzeitig lässt sie den Blick über die Wasseroberfläche schweifen und die Landschaft aus einer neuen Perspektive betrachten.

Bogomir Ecker: REEMRENREH (KAUM GESANG) in Herne, Kirsten Neumann/EGLV

Tadashi Kawamata: WALKWAY AND TOWER in Recklinghausen (2010)

In der Nähe des Wasserkreuzes von Emscher und Rhein-Herne-Kanal befindet sich „Walkway and Tower“ (2010) von Tadashi Kawamata. Vom Turm aus hat man eine tolle Aussicht auf die umgebende Landschaft. Kawamata entwickelt seit den 70er-Jahren architekturbezogene und ortsspezifische Installationen aus Holz. Die Werke wirken, trotz genauer Berechnung der Statik, etwas provisorisch und fragil, so als würde die Konstruktion nicht von Dauer sein. Dieses Schwanken zwischen Konstruktion und Dekonstruktion ist charakteristisch für Kawamatas Arbeit und zeichnet auch „Walkway and Tower“ aus.

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atelier le balto: KUNSTPAUSE in Dortmund (2016)

Unterhalb des Autobahnzubringers zur A45, an der Huckarder Straße in Dortmund, zwischen einem Industrie- und Hafengebiet befindet sich die „Kunstpause“ von atelier le balto. Die begehbare Arbeit macht einen unscheinbaren Durchgangsort wieder erlebbar: Die Holzstege und Staketenzäune führen in einen Haselbuschgarten und die Terrasse lädt zum Verweilen ein. „Kunstpause“ rückt die durch den Emscher-Umbau transformierte Landschaft in den Mittelpunkt und macht die Rückkehr der Natur an den Fluss erlebbar.

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Massimo Bartolini: BLACK CIRCLE SQUARE in Castrop-Rauxel (2016)

Massimo Bartolinis Stahlbetonkonstruktion „Black Circle Square“ (2016) am Hof Emscher-Auen ist weit mehr als nur ein Kreis in einem Quadrat. Sie erinnert mit ihrer Verbindung aus einer schwarzen Fläche und einer quadratischen Konstruktion an die Arbeiten des Malers Kasimir Malewitsch, die mit ihrer radikalen Abstraktion den Wechsel von der gegenständlichen zur abstrakten Malerei markieren. Bartolini überführt Malewitschs Arbeit in den Raum und setzt anstelle eines Kreises einen schwarz gestrichenen, vier Meter tiefen Brunnen, der mit Wasser gefüllt ist. Inmitten der Landschaft des Hochwasserrückhaltebeckens wirkt die Arbeit, die auch als Löschteich genutzt wird, wie ein Ruheort, der zur Kontemplation einlädt.

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raumlabor: ZUR KLEINEN WEILE in Dortmund (2016)

An der Huckarder Straße in Dortmund kann man sich das bereits renaturierte Teilstück der Emscher anschauen und die Rückkehr der Natur an den Fluss beobachten. Der Ort bietet jedoch nicht nur ein Naturerlebnis. Seit der Emscherkunst 2016 befindet sich hier die begehbare Skulptur „Zur kleinen Weile“ des Künstlerkollektivs raumlabor. Von außen wirkt die Arbeit eher unscheinbar. Die grobe Oberfläche deutet auf einen überdimensionalen Findling hin. Innen finden die Besuchenden jedoch einen golden glänzenden Raum, der ein besonderes akustisches Erlebnis bietet.

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Studio Orta: SPIRITS OF THE EMSCHER VALLEY (VOGELFRAU/TOTEM MIT ELSTER) in Dortmund (2016)

Die Skulpturen von Studio Orta stehen für den neuen Geist der Emscher-Region und stellen eine Verbindung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dar. Die aus Aluminium gefertigten Arbeiten „Totem mit Elster“ und „Vogelfrau“ machen eine Transformation anschaulich, die auch der Ort, an dem sich heute der Phoenix See befindet, erlebt hat. Denn der See wurde künstlich angelegt und befindet sich auf dem ehemaligen Gelände des Stahlwerks Phoenix-Ost. Der Phoenix See ist ein Musterbeispiel für den Strukturwandel des Ruhrgebiets und gehört zu den größten Stadtentwicklungsprojekten Deutschlands.

Studio Orta: SPIRITS OF THE EMSCHER VALLEY (VOGELFRAU / TOTEM MIT ELSTER) in Dortmund, Andreas Fritsche/EGLV

Henrik Håkansson: THE INSECT SOCIETIES (PART I) in Holzwickede (2016)

Auf dem Gelände des Emscherquellhofs gibt es viel zu entdecken, ebenso auch Kunst. Im Rahmen der Emscherkunst 2016 hat der Künstler Henrik Håkansson eine Installation geschaffen, die sich mit dem Verhältnis zwischen Mensch und Natur auseinandersetzt: Das Kunstwerk „The Insect Societies“ befindet sich auf der großen Wildblumenwiese des Hofes und besteht aus zwei würfelförmigen Architekturen, die als Unterschlupf für Wild- und Honigbienen dienen. Die Installation macht nicht nur auf das Wildbienensterben aufmerksam, sondern trägt auch zur Artenvielfalt in der Emscher-Region bei dadurch, dass die Tierchen reichlich Futter auf der Blumenwiese finden.

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